Nach etwa anderthalb Wochen in der Hauptstadt Ecuadors stellt sich langsam so eine Art Routine bei mir ein. Ich fahre mit dem Bus zum Büro von EIL (Experiment for international living), habe Spanisch/Kultur-Unterricht, esse mein von meiner Gastfamilie bereitgestelltes Mittagessen und nehme an diversen Nachmittagsprogrammen teil.
In diesen Nachmittagsprogrammen hatte ich bereits das Glück alle Projekte der drei Freiwilligen in Quito zu besuchen, ja, einschließlich mein eigenes. Und ich bin sehr gespannt und hoch motiviert, wie meine Arbeit im botanischen Garten aussehen wird, besonders nachdem ich hier jetzt erstmal als „Tourist“ durchgelaufen bin. Trotzdem habe ich davon jetzt noch keine Bilder gemacht. Ihr müsst euch also noch etwas gedulden. Auch die Projekte der anderen Freiwilligen, im Kindergarten in dem Viertel „La Primavera“ und auf einer ökologischen Farm weit im Norden Quito‘s sind sehr interessant und passen super zu den Freiwilligen.
Das Programm des EIL ist kulturell definitiv eine sehr bereichernde Erfahrungen. So sprachen wir am vergangenen Montag im Spanischunterricht zum Beispiel über die Rolle der indigenen Kulturen hier in Ecuador im Bezug auf die Ländereien und Felder. Und es stellte sich, zumindest meiner Meinung nach, heraus, dass Ecuador da gar nicht so anders ist, als alle anderen Länder der Welt. Auch hier versuchen Großkonzerne Ländereien aufzukaufen, die bereits seit dutzenden Generationen der Hand der indigenen Bevölkerungen lagen. In Deutschland haben es private Bauernverbände auch immer schwerer mit den Preisen der Großkonzerne mitzuhalten, so zum Beispiel in den Jahren 2007 und 2008, als private Milchbauern die Milch einfach auf der Straße vergossen, da der Preis von Großindustriellen zu einer Abwertung der Milch geführt hat. Auch hier in Ecuador sind es die Bauern und Farmer, die z.B. den weltweit stärksten Bananenexport auf ihren Schultern tragen und dabei nur gering entlohnt werden. Der einzige Unterschied zu Deutschland ist das hier noch eine ethnische Komponente mit hereinspielt, da viele Familien diese Felder schon seit Inka-Zeiten bewirtschaften. Diese indigenen Kulturen machen etwa 40% der Gesamtbevölkerung aus, weshalb es heute mehrere Bewegungen für die Rechte dieser gibt.
Diese Routine hat allerdings nicht mehr lange Bestand, da die meisten, einschließlich ich selber, bereits mit dem Beginn der nächsten Woche in unseren Projekten stecken werden. Die Freiwilligen des IJFD (Internationalen-Jugend-Freiwilligendienst) sind bereits seit Samstag in ihren Städten abgereist. Daher genießen wir jetzt noch die letzten Tage der gemeinsamen Geselligkeit und gemütlichen Lernatmosphäre.
I’m slowly adapting to the daily routine here in Ecuador. Every morning, I’m taking the bus to the office of EIL (Experiment for international living), take my Spanish/culture-classes, eat lunch, which was prepared and giving by my hosting family and have a quite diverse afternoon program.
During those programs, I was able to visit all the projects of the three volunteers, who are going to stay in Quito, including my own. After visiting the botanical garden as a „tourist“, I’m really motivated and excited to get to work in that awesome atmosphere. Also the other projects in Quito, in a Kindergarden in „La Primavera“ and in an ecological farm north of Quito are great and perfectly fitting to the corresponding volunteers.
The classes of the EIL are culturally really enriching. On Monday we were talking about the quite serious topic of the role of the indigenous cultures especially in relation to the farmlands. And I realized for myself, that Ecuador has the same problem here, than the whole rest of the world. Also in Ecuador big companies try to annex more and more farmlands out of the hand of the people, who are tilling the lands since many generations. To suppress them, they are keeping the prices for specific products so low, that those families are barely able to keep pace and survive on that same budget. Additionally big seed companies manipulate the seeds in that way, that the plants cannot form new seeds, making the families depend on that same seed every year. The only difference, that I saw between Germany and Ecuador in that case, is that here in Ecuador an additional ethnical layer is playing into the problem. Cause many of those farmers are indigenous families, who have lived on that same soil for dozens of generations. Anyway, indigene cultures make up around 40% of the population here in Ecuador, which is the reason why there are now a couple movements to let them come to their rights.
This routine, that I’m currently experiencing is just going to hold on for another couple days, because the most of the other volunteers are heading to their projects all over Ecuador and so do I. So right now, we just need to embrace the last couple days of being together.