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Im Auge der Zerstörung…im Paradies

Ein weiteres Wochenende gehört der Vergangenheit an. Dieses liegt diesmal nur eine Woche zurück. Zusammen mit zwei Freunden aus Ecuador war ich diesmal in der Provinz Manabi im Trockenwald, recht nah an der Küste Ecuadors. Dieses Wochenende hätte nicht abwechslungsreicher sein können. Ich habe vieles gelernt, war in den Wäldern Manabis & und an den Stränden El Matals, habe allerdings auch die zerstörende Kraft und noch immer erschöpfte Atmosphäre des mittlerweile bereits ein halbes Jahr zurückliegende Erdbeben zu sehen bekommen.

Auch dieses Wochenende begann mit einer etwa 5 stündigen Busfahrt, welche ich allerdings erst gegen 11 Uhr nachts antrat und dann gegen 4:30 Uhr am Samstagsmorgen am Trockenwald (Bosque Seco) Lalo Loor ankam. Dort wurden wir (Gino, Jessy und ich) vom Parkleiter Roberto und seinem Hund „Camote“ in Empfang genommen. Um zu unserem Schlafquartier zu kommen, mussten wir allerdings noch 15 Minuten durch die absolute Dunkelheit unter der Führung Roberto’s durch den tropischen Trockenwald laufen.

Tropische Trockenwälder wie dieser, sind im Allgemeinen durch eine langanhaltende Trockenzeit definiert. Die Trockenwälder Manabi’s bekommen so in theoretisch 5 Monate (jetzt durch den Klimawandel schon seit einigen Jahren effektiv nur noch 3 Monate) Regen und bilden in dieser Zeit alle Vegetationsorgans aus. Im Rest des Jahres liegen diese Wälder meist komplett trocken und halten sich durch gut ausgebildete und seit Jahrhunderten existierende Wurzelsysteme (im wahrsten Sinne des Wortes) über Wasser. Da auch die Trockenwälder Manabis, ähnlich der Italiens und Spaniens  recht nahe am Meer liegen, herrscht dennoch das ganze Jahr eine gewisse Luftfeuchtigkeit, die von den Pflanzen dankend entgegengenommen wird.

Ich hatte dieses Wochenende den Wald mehr oder weniger kurz nach der Regenperiode erwischt, sodass viele der Pflanzen noch in Blüte standen und auch nicht begannen ihr Laub abzuwerfen. Auch das erlaubte mir die Beobachtung von einigen Affenjungen (aber mehr dazu später).

Am Samstag ging es für uns erst einmal nach Tabuga, einem kleinen Dorf etwa 20 min von Pedernales.

Bevor ich hier weiter erzähle, erstmal kurz etwas Hintergrund:

Wie die meisten von euch sicherlich wissen, wurde Ecuador am 16. April von einem stärksten Erdbeben in der Geschichte des Landes getroffen. Siehe meinen Beitrag zu diesem Ereignis:

Erdbeben heißt el terremoto

Die Provinz Manabis wurde während dieses Erdbebens am stärksten getroffen. Insbesondere in der Stadt Pedernales wurden etwa 80 – 90% der Einrichtungen zerstört. Was ich an diesem Wochenende zu sehen bekam waren glücklicherweise nicht mehr die ganzen Trümmer und Toten, sondern starke (und trotzdem zum Teil beängstigte) Menschen, die nach vorne schauen.

In einem der vielen Auffangcamps der Vereinigten Nationen bekamen wir Frühstück und fortan auch alle weiteren Speisen von der wunderbaren Señora Myriam. Sie lebte ihr ganzes Leben in Tabuga und hat nun allerdings ihr komplettes Haus verloren während Erdbeben verloren und nur noch einige Kleinigkeiten aus den Trümmern retten können. Obwohl sie gelernte Schneiderin (costurera) ist, arbeitet sie heute im Camp zusammen mit einigen anderen Frauen an der Beaufsichtigung der Kinder und an der Verpflegung sämtlicher Mitglieder (des Camps), solange sich halt wieder Normalität einstellt, falls das jemals passiert. Die Männer und auch einige Frauen des Camps arbeiten währenddessen rund um die Uhr an der Konstruktion von Häusern und der Wiederherstellung eben dieser Normalität. Wir haben alle etwas mehr für das Essen bezahlt, da die Menschen es hier in Manabi dingender brauchten als wir in Quito.

Jessy und Gino waren allerdings in Tabuga mit dem Auftrag des Naturschutzes der Trockenwälder. Denn hier in Manabi kommt aktuell ein recht kniffliges Problem zum Tragen. Nachdem das Erdbeben viele der Häuser, die zu großen Teilen aus Stein und Beton gebaut wurden, zerstört hat, gibt es nun eine große Nachfrage an neuen Häuser. Aus Angst und auch der Einfachheit wegen, werden nun primär Häuser aus Holz gebaut, auch um die Opferzahlen das nächste mal so gering wie möglich zu halten. Da viele Straßen allerdings noch nicht oder nur zum Teil wiederhergestellt sind, ist der Import von Holz relativ schwer, wodurch die Menschen in die anliegenden Wälder gehen und sich das Holz für die Häuser holen. Nun sind dieses allerdings zumeist Bäume aus einzigartigen Ökosystemen mit vielen endemischen Arten, die auf eben dieses Ökosystem angewiesen sind. Die Arbeit von Jessy und Gino war nun in Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung um diese Wälder zu schützen, und zwar durch den Einsatz von Kamerafallen.

Die beiden haben während dieser Tage diesen Personen gezeigt, wie man mit diesen Kamerafallen arbeitet, sie installiert, gute Fotos/Videos bekommt, die Kameras wiederfindet und schließlich dem Rest der Bevölkerung zugänglich macht. Das Ziel ist, dass durch den verstärkten Einsatz dieser Kameras die Menschen ein noch besseres Gespür dafür bekommen, welche Tiere in ihren Wäldern leben und dies den Gang zum Wald das nächste mal erschwert. Soweit jedenfalls die Theorie; wie gesagt, dieses Thema ist unglaublich schwer, insbesondere in diesem Ausnahmezustand.

Jedenfalls ging daher für uns am Samstagvormittag an die Theorie des Naturschutzes der Trockenwälder, der Kamerafallen und dem Benutzen des GPS und am Sonntagvormittag dann weiter mit der Praxis und dem tatsächlichen Installieren und Finden dieser Kameras.

Am Samstagnachmittag ging es für uns dann erstmal zurück nach Lalo Loor und der Erkundung des Waldes. Dies wurde allerdings verzögert, da sich eine Affenpopulation von etwa 20 Brüllaffen, von alt bis jung vor unser Haus in Mitten des Waldes gesellte und unsere uneingeschränkte Aufmerksamkeit für etwa 1,5 Stunden genoss. Für mich, der Affen sonst nur aus dem Zoo kannte, war dieses Erlebnis ein unglaublich bereicherndes Erlebnis.

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ein Mantelbrüllaffen (Alouatta palliata) direkt vor meiner Haustür

Insbesondere das heitere Spielen der Jungen und auch etwas älteren Affen über mehrere Baumgiganten, hat mir vor Augen gehalten, wie viel den Affen in den Zoos und Zirkussen entgeht und hat mich bestärkt diese Institutionen komplett oder Großteils zu meiden. Natürlich haben Zoos auch einen wichtigen Erhaltungszweck, der nicht zu leugnen ist, siehe den Einsatz chinesischer Zoos mit den Panda’s, die nun nicht mehr als „bedroht“ gelten:

http://www.sciencealert.com/the-giant-panda-is-no-longer-an-endangered-species

Nach dem Bestaunen der Mantelbrüllaffen ging es dann allerdings wirklich weiter ans Erkunden des Trockenwaldes.

Am Sonntagnachmittag nach dem Praxiseinsatz der Kamerafallen fuhren wir nach Jama, einem größeren Ort, der ebenfalls stark durch das Erdbeben zerstört wurde, um unsere Tickets für die Rückfahrt zu kaufen. Mit den Tickets in der Tasche ging es an die nahegelegenden Strände von El Matal.

Und während wir bereits auf dem Weg nach Jama und schließlich El Matal weitere riesiger Camps der Vereinigten Nationen zu sehen bekamen, so wurde uns erst am Strand so richtig die volle Zerstörungskraft des Erdbebens im April vor Augen gehalten. Der Strand war gigantisch groß und doch waren kaum Menschen zu sehen. Keine Touristen, kaum Einwohner…aus Angst und Mutlosigkeit. Dies hinterlässt einen recht verschmutzten und von toten Tieren übersäten Strand (siehe Titelbild) mit prunkvollen und doch zerstörten und heute komplett verlassenen Häusern direkt am Strand.

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eines von vielen toten Fischen (wahrscheinlich ein Muraenidae) an den verlassenen Stränden von El Matal – bleibt nur zu hoffen, dass sich dies bald wieder ändert

 

Die Atmosphäre während dieses ganzen Trips war getrübt durch Gefühle der Trostlosigkeit, doch vereinzelt auch des Muts und des Neuanfangs. Die Geschichten, die ich während dieser Tage gehört habe, lassen mich kaum vorstellen, wie ich in solchen Situationen reagieren würde, auch wenn ich bereits 2 – 3 Erdbeben hier in Quito miterlebt habe.

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Lama glama (?) am Strand von El Matal, um auch die schöne Seite dieses paradiesischen Strands zu zeigen…

 

Die Wellen des Waldes | the waves of the forest

Mein „weltwärts“-Projekt ist einfach super! Zu meinen Aufgaben hier im botanischen Garten von Quito gehören neben dem Beschneiden und Gießen der Pflanzen, dem Herstellen von Nährmedien für die In-vitro Kultivierung der Orchideen (was das genau ist, sage ich euch ein anderes mal) und der Zusammenstellung von Information verschiedener Pflanzen, auch die Teilnahme an Exkursionen.

Und direkt zwei Wochen nach meinem Beginn durfte ich an einer dieser Exkursionen in die Nebelwälder Ecuadors, nahe der kolumbianischen Grenze teilnehmen. Zusammen mit Tatiana, Alicia, Luis und Gabriel ging es für 3 Tage in die Regenwälder auf der Suche nach neuen und alten Orchideen.

Die Nebelwälder („bosques nublados“) Ecuadors gehören zu Orten mit der höchsten Biodiversität in der Welt und direkt nach der Yasuni Regenwald Reserve zu den biodiversten Gebieten Ecuadors. In diesen 3 Tagen habe ich daher eine Diversität an Landschaften, Pflanzen und Tieren gesehen, wie nie zuvor in meinem Leben. Hier also eine kleine Auswahl an Tieren und Pflanzen, der ich allerdings nicht zu Bestimmen in der Lage war:

Generell werden Regenwälder mit erhöhter Luftfeuchtigkeit in Höhen von 1500 bis 3000 m als Nebelwälder bezeichnet, da sich über den Tag große Mengen Feuchtigkeit in den Wolken ansammeln, welche sich dann als Nebel über die Berge und Täler legen, bis sie sich dann am Nachmittag oder Abend abregnen.

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Früh morgens erschien der Himmel fast immer glas klar. Hier sieht man, wie sich die Wolken langsam bilden

Dieses Klima zusammen mit sehr abwechslungsreicher Gebieten bietet die Grundlage für die Vielfalt an Organismen; unter anderem für Orchideen.

Nachdem mich Luis und Gabriel am Donnerstagmorgen um 6 Uhr abgeholt haben, ging es mit dem Auto in das etwa 3.5 h entfernte Örtchen Chical, ein Dorf mit etwa 1000 Bewohnern, in dem es uns an nichts fehlte. Insbesondere das Essen in einem von vielen Restaurants war wirklich gut, wobei wir jeden Tag auch echt hungrig aus den stark bewachsenen Bergen der Umgebung zurückkehrten. Untergebracht waren wir im Haus von Magdelena und Hector, zwei absoluten Orchideen-Liebhaber und jahrelangen Unterstützer der Forschung durch Botaniker aus der ganzen Welt.

Am einem Tag befuhren wir mit dem Auto etwa 3 – 4 Stationen, die wir dann zu Fuß und einem scharfen Auge für Orchideen abliefen. Da für mich viele Pflanzen komplettes Neuland waren und ich wenigstens wissen wollte in welche Pflanzenfamilie ich diese eingruppieren würde, brauchte ich mit dem Finger nur auf eine Pflanze zeigen und Tatiana, welche eine enorme Artenkenntnis besitzt, konnte mir meist eine Antwort geben.

Trotzdem gab es bei uns quasi nur 2 wirkliche Pflanzenkategorien „Orchideen“ und „Nicht-Orchideen“. Orchideen stellen, mit etwa 28.000 verschiedenen Arten, die zweitgrößte Pflanzenfamilie aus unserer Erde dar, von den Ecuador mit mehr als 8000 natürlich vorkommenden Pflanzen die weltweit größte Diversität besitzt. Das macht das Bestimmen der Pflanzen im Wald allerdings nicht gerade einfach. Da Orchideen allerdings zu den sog. einkeimblättrigen Pflanzen (Monokotyledonen) gehören, lässt sich meist anhand der parallel nervigen Blätter schonmal grob abschätzen, ob es sich bei einer Pflanze um eine Orchidee handelt oder nicht. Erschwerend kommt nun hinzu, dass auch noch einige andere Pflanzen, so zum Beispiel verschiedene Bromelien (auch Ananasgewächse) ähnliche Charakteristika aufweisen. Da auch diese Pflanzenfamilie in den Nebelwäldern ein Diversitätsmaximum besitzt, habe ich besonders diese Pflanzen oftmals mit Orchideen verwechselt.

Dennoch stand am Ende des Ausflugs eine gute Bilanz. Viele Orchideen wurden für diesen Standort bestätigt, darunter auch zwei sehr seltene Orchideen, die ich (ganz stolz) gefunden habe, als auch vermutlich 5 neue Orchideenarten, die es in den nächsten Wochen zu beschreiben gilt.

Neben den Orchideen war für mich aber diese Erfahrung im Allgemeinen unglaublich bereichernd. Manchmal habe ich einfach nur ein Weile irgendwo rumgestanden und mir klar gemacht, dass ich mich gerade wirklich im Regenwald befinde; einem Ort, den ich schon seit langer Zeit bereisen wollte. Auch die ganzen Tiere und merkwürdig scheinenden Pflanzen und Pilze hatten oftmals meine volle Aufmerksamkeit.

Der schon fast ohrenbetäubende Lärm der Zikaden hat mich dabei am meisten fasziniert. Laut wie ein Schlagbohrer hörte ich eines dieser Zikaden direkt neben mir. Das Interessante daran ist die Häufigkeit des Zischens. Denn diese Insekten geben ihre Laute nicht permanent von sich, sondern warten immer erst bis ihr Nachbar, ein potenzieller Kopulationskonkurrent, auch gerade zischt. Das resultiert dann in ein vom Geräuschpegel langsam anwachsendes und gleich darauf wieder abschwächendes Zischen; wie das Rauschen der Wellen.

Hier ist ein Video von mir, was eigenermaßen gut zeigt, was ich meine: Wellen des Waldes

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diese Zikaden generieren diese unglaublichen Geräusche, und schön sehen sie auch noch aus

 

Wo es genau anfängt und schliesslich aufhört konnte ich von meinem Standpunkt nie bestimmen; vielleicht ist es ein ununterbrochener Zyklus über mehrere hundert Quadratkilometer.

Auch die Schattenseite habe ich an diesen Tagen mitbekommen. Obwohl bereits größere Teile der Nebelwälder in einem Reservat unter Schutz gestellt sind, gibt es noch größere Teile, die der Abholzung frei stehen; darunter ein Gebiet, welches laut Luis und Gabriel der Diversitätshotspot für Dracula, einer der einzigartigsten Orchideengattung darstellen. Der botanische Garten hat aus diesem Grund bereits versucht das Gebiet zu kaufen um die Arten unter Schutz zu stellen. Problematischerweise gibt es mehrere Parteien die sich als Eigentümer der Fläche verstehen und nicht festgestellt werden kann, wem das Land nun gehört.


I really like my „weltwärts“ volunteering project! Besides taking care of the plants here in the botanical garden of Quito, the preparation of media for the in-vitro cultivation of the orchids (I’m going to come back to this another time) and the compilation of information about different plants, I’m also taking part in botanical field trips.

And the past Thursday after around 2 weeks in the project, I was already invited to take part in a field trip to Ecuadors wonderful cloud forests, close to the border to Colombia. Together with Tatiana, Alicia, Luis and Gabriel we were looking for three days for new and old orchids.

Ecuador’s cloud forest („bosques nublados“) belong to one of the most biodiverse places in the world and are right after the Yasuni rainforest reserve the second most biodiverse places in Ecuador. So, in those three days I’ve experienced a diversity of landscapes, plants and animals as never before in my life. To share a bit of it, I’ve uploaded a couple pictures from this trip.

Generally, all rain-forests with a higher humidity between around 5000 and 10000 feet can be denoted as cloud forests. In those great amounts of humidity aggregate over the course of the day in the clouds. These clouds then start to superimpose onto the mountains and valleys, until they lose their weight through raining during the afternoon or night. This kind of weather connected with a variety of environments is the foundation for the great richness in species; especially in orchids.

After an early morning start at 6 am, we drove with the car for around 3.5 h to the village of Chical, which perfectly fitted our requirements. Especially the food in one of many restaurants was delicious, but I’ve to say, that we were also really hungry every day after hours in the forest. A delightful couple, Magdalena and Hector, two absolute orchid-lovers and supporter of biological research for many years, hosted us for two nights.

During the day, we were able to check around 3-4 places, which we were mostly observing for orchids. Since many of the plants were completely new for me, I often just needed to point to one or the other plant and Tatiana, who has an enormous knowledge about plants, were in most cases able to help me.

But in general, they were mostly two kinds of categories interesting for us: „orchids“ and „not-orchids“. This turned out to be harder as I thought, since orchids, with around 28.000 different species, represent the second largest plant family on earth. But, since orchids also belong to the monocotyledons, the parallel arranged leaf venation gave me a good orientation. On the other hand, there are plenty of other plants, especially bromeliads, which show in many cases very similar traits.

But at the end of the trip we had a pretty good result: many orchids could be confirmed in that region, including 2 rare orchids, which I (proudly) found and probably 5 new orchid species, which still need to be completely described in the upcoming weeks.

Besides the search of orchids, I just enjoyed being in that place, that I’ve dreamed so long about. Many different plants, fungi and animals were often getting my full attention, simply because I didn’t know, what it was or how it works.

One of the most interesting points were the deafening sounds of the cicadas in the rain-forest. As loud as a percussion drill was the cicada directly in front of me. But the really interesting part of all was the frequency of the sound. Because those cicadas don’t just start and never stop. To start they first want to hear another cicada near them sibilating. This results in some sort of a „wave of sound“, the waves of the forest.

Here is a video of what I mean: Waves of the forest

I was not able to figure out, where is starts and where is ends; maybe it’s a cycle occupying many thousand miles.

Also I became to see the other side of the medal on that trip: the deforestation. Despite mayor parts of this area are part of a reserve, they are many parts of the forest becoming victims of logging. Especially sad is that fact of an area, which is home and biodiversity hotspot of one of the most unique orchid genus, Dracula. The botanical garden already tried to buy this area and secure this habitat, but there are many parties claiming to be the owner and nobody knows who’s right.

Es geht immer höher

Nachdem ich letztes Wochenende auf dem unglaublichen Quilotoa (letzter Artikel) war, der mit etwa 3900 m den höchsten Punkt repräsentierte, auf den ich mich getraut hatte, war es dieses Wochenende unser „Heim-Vulkan“, der Pichincha der es von mir wissen wollten.

Im Jahre 1802 hat Alexander von Humboldt beide Pichincha’s erklommen und vermessen. Dazu muss man wissen, dass man den Pichincha heute in den inaktiven ‚Ruku Pichincha‘ (ruku bedeutet ‚alt‘ in der indigenen Sprache Quechua) und seinem höheren, zuletzt in 1999 ausgebrochenen Bruder ‚Guagua Pichincha‘ (guagua steht für ‚jung‘ in Quechua) unterteilt.

Ich traute mich nur auf den Ruku, der mit seinen etwa 4690 m nochmal härter zu erklimmen war, mit noch dünnerer Luft umhüllt, doch dann auch einen noch umwerfenden Ausblick auf Quito und das umgebende Umland bot.

Zusammen mit Noa und Jonas, zwei weiteren Freiwilligen von Experiment und Josi, meiner Vorgängerin, die vor zwei Jahren auch im botanischen Garten von Quito gearbeitet und auch in derselben Gastfamilie gelebt hat, ging es dafür um 8 Uhr morgens erstmal mit dem sog. TelefériQo, einer Luftseilbahn, direkt von Quito auf etwa 3950 m. Ich war echt glücklich, dass ich die Kommunikation mit den anderen Freiwilligen diesmal besser funktionierte, obwohl ich wieder einige Probleme mit dem Internet hatte.

Nach der etwa 15 min andauernden Seilbahn-Fahrt und einigen Fotos auf der Aussichtsplattform ging es dann zur Sache.

Der Cotopaxi trohnt über der Stadt2
Der Cotopaxi thront über Quito. In diesem Bild sieht man auch das Tal Conocoto (hinter der Erhebung im Vordergrund), in welchem das zweite Haus meiner Gastfamilie liegt | the Cotopaxi sits enthorned over Quito. This pictures shows also the valley Conocoto (right behind the hill in the foreground), where the second house of my hosting family is located

Uns bot sich an diesem Tag ein unglaubliches Wetter und perfekte Bedingungen um den Pichincha zu besteigen. Es ging über Graslandschaften, Hügel, Sandabschnitte und schließlich Gesteinsformation auf die knapp 4700 m. Da wir alle nicht viel länger als 3 Wochen in Quito bzw. Umland sind, hat uns die noch dünnere Luft hier oben ganz schön zugesetzt, wodurch wir den Aufstieg sehr ruhig haben angehen lassen. Mit vielen Pausen im Intervall von 15 min die wir zum Trinken, Verschnaufen oder Wiederauffüllen unserer Zuckervorräte (Danke nochmal für die Dextro Energy Pakete, Oma!) nutzten, ging es langsam aber sicher voran. Auch so konnten wir die Natur und diese Erfahrung ideal in uns aufsaugen.

Auf dem Weg haben wir dann auch noch eine wunderbare Gruppe ecuadorianischer Jugendlicher getroffen, die im Rahmen einer Organisation ähnlich der Pfadfinder,  traditionsgemäß jedes Jahr einmal den Pichincha besteigen. Sie haben uns insbesondere auf der letzten Etappe, wo wir dann richtig klettern mussten, mit Sicherheitsequipment sehr geholfen.

von der Spitze auf die Stadt1
Der Ausstieg hier war echt nicht einfach | the hike up here wasn’t quite simple

Gegen 14 Uhr, also nach etwa 5 Stunden des Aufstiegs hatten wir es dann geschafft. Die Muskeln waren müde, alle Reserven aufgebraucht, doch die Freude und der Stolz hat alles wettgemacht. Dieses Gefühl, wenn man sich durch den Schmerz kämpft und dann am Ziel ankommt, ist einfach überwältigend, auch ohne Nasenbluten. Da ich davor noch nie großartig irgendwelche Berge/Vulkane bestiegen bin, konnte ich die ganze Hysterie drum herum nie wirklich verstehen. Dennoch muss ich jetzt zugeben, dass mir dieser Aufstieg definitiv Lust und Motivation gegeben hat, weitere Giganten Ecuador’s zu besteigen.

Ausblick gen West Südwesten1
Das macht doch Lust auf mehr, oder? | Hope that whet your appetite for more!?

Das Mittagessen auf 4690 m, mit einer unglaublichen Aussicht war definitiv notwendig um unsere Reserven wieder aufzufüllen. Oben trafen wir dann auch noch weitere Freiwillige, die hier ihren Freiwilligendienst ableisten wollen. Darunter drei liebevolle Menschen aus Kalifornien, USA, die in Chile arbeiten werden, als auch weitere „weltwärts“ Freiwillige, die mit der in Berlin ansässigen Organisation ICJA auch hier in Ecuador für ein Jahr arbeiten werden.

Kontakt mit den Einheimischen - Phalcoboenus carunculatus
Nicht nur Freiwilligen haben wir auf der Spitze kennengelernt. Darf ich vorstellen Phalcoboenus caruncalatus, zu deutsch Streifenkarakara. Dieser Vogel, der in Ecuador „curiquingue“ genannt wird, ist sehr typisch für die Andenregionen Ecuador’s und Peru’s und hat uns auch beim Mittag Gesellschaft geleistet. | I didn’t just met other volunteers at the top of the Pichincha. May I introduce Phalcoboenus caruncalatus, a bird typical for the Paramo region of Ecuador and Peru.

 

Der Abstieg war einfach nur noch eine Augenweide. Das Wetter wurde nochmal besser und die Landschaften haben mich an die Herr der Ringe Filme erinnert. Die Stimmung in unserer deutsch-ecuadorianischen Gruppe war hervorragend und alle Anstrengungen waren vergessen.

Ausblick-Abstieg2
Auch der Abstieg war kein Zuckerschlecken. Aber dieser Ausblick! | Also the climb-down wasn’t a cat walk. But this view though!
wenn die Wolken ins Tal fallen2
Wenn sich die Wolken in die Täler setzen! Einfach atemberaubend! | When the cloud fall into the valley! Just breathtaking!

Dieses Mal habe ich sogar mal einige Video’s hochgeladen! Viel Spaß!

Video Album auf Vimeo

Gegen 18.30 Uhr waren wir dann wieder zuhause. Ich war kaum noch in der Lage meiner Gastfamilie von unserem Trip zu erzählen. Nach einer ordentlichen Dusche und guten Abendessen, fiel ich einfach komatös ins Bett.

nächster Berg -Cayambe1
Vielleicht das nächste Ziel ?! – der Cayambe

 


After my trip to the Quilotoa last weekend (last article), another volcano, our ‚home volcano‘, the Pichincha was calling me this weekend. With around 15.400 feet this volcano is another 2300 feet higher than the Quilotoa. This meant, that the trip was going to be harder, the air was going to be thinner, but the view was going much better.

One of the first European hiker of that Vulcano was the person, which this blog is named after, Alexander von Humboldt. In 1802 he climbed both Pichincha’s. For that you need to know that there is an inactive ‚Ruku Pichincha‘ (Ruku means ‚old‘ in the indigenous language Quechua) and an active ‚Guagua Pinchincha‘ (Guagua means ‚young‘ in Quechua).

The hike started for me, Noa and Jonas, two other volunteers with Experiment and Josi, my predecessor, who also worked in the botanical garden and lived in the same family two years ago, at 8 am in the morning. With the ‚TelefériQo‘, a ropeway, directly from Quito up to around 12800 feet. The view from up there was already breathtaking and since the weather was really good, we used the opportunity to take a couple pictures.

After that, the real adventures started. On our way we crossed grasslands, different hills, sandy parts and finally rocky environments, where we actually had to climb. Because all of us have stayed less than 3 weeks in Quito, we needed many breaks to accommodate to the thinner and thinner atmosphere surrounding us. We took breaks pretty much every 15 min to rehydrate, get some sugar our blood and rest a little bit. This way we also were able to appreciate that hike in all it’s beauty.

On the way up we also met another group of Ecuadorian teenager. Those girls and boys were members of a society, similar to the boy/girl scouts in America and traditionally hiked the Pichincha once a year. Especially during the last part of the hike, in the difficult terrain of shape rocky surfaces, those guys were significantly able to help us with their safety equipment.

Around 2 pm, after a 5 hour hike we finally reached the top. Our muscles were hurting, all energy consumed, but this view from up, just made everything worth it. Before I went on the Pichincha, I never understood the deal about  climbing big mountains or hiking around for days. But honestly after that trip, I’m kind of hooked to climb more colossus of Ecuador.

During a great lunch with our new Ecuadorian friends, we also met other volunteers from California and Germany as well.

The climb-down was just a feast for the eyes. The weather was better and better and scenery surrounding us, reminded me of being in a Lord of the Rings movie.

Around 6:30 pm  I arrived home. I was barely able to tell my family about that trip, but managed to take a shower, eat some supper and fall into my bed.